Buehnenbild_a_zelck_Haende.jpg A. Zelck/DRK GS

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  1. Palliative Begleitung

Sterben ist keine Krankheit, sondern eine kritische Lebensphase, die allerdings oftmals mit Krankheiten verbunden ist. Der sterbende Mensch und seine Angehörigen stehen im Zentrum unseres Handelns. Das bedeutet, die Kontrolle über die Situation liegt ganz bei den Betroffenen.

Sterbebegleitung heißt für uns immer auch gute Angehörigenarbeit und diese beginnt lange vor dem Sterbeprozess.

Den Betroffenen steht ein interdisziplinäres Team zur Verfügung. Es besteht nicht nur aus medizinischem Personal und Pflegekräften, sondern bezieht auch Ärzt*innen, Seelsorger*innen und Sozialarbeiter*innen sowie Hospizbegleiter*innen mit ein.

  • Einbeziehung ehrenamtlicher Helfer*innen

    Das vorrangige Ziel ist es, Sterbebegleitung zu einem Teil alltäglicher mitmenschlicher Begegnungen zu machen und damit der Integration des Sterbens in den Alltag zu dienen.

    Insofern ist die Einbeziehung ehrenamtlicher Helfer*innen nicht nur eine Bereicherung für Sterbende, sondern zugleich für alle dort Lebenden und Beschäftigten.

    Im „Haus am Sandberg“ sowie in diversen anderen Einrichtungen in Duisburg und Umgebung, mit denen wir eine Kooperative gegründet haben, wurde daher eine Qualifizierung zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung durchgeführt. 

  • Schmerztherapie

    Zu den größten Ängsten sterbender Menschen gehört, unter Schmerzen leiden zu müssen. In unserer Einrichtung haben zurzeit drei Mitarbeiterinnen die „Palliativ-Care-Fachkraft“-Zusatzqualifizierung und arbeiten intensiv mit dem interdisziplinären Team zusammen. Hierbei liegt ein Augenmerk auf der adäquaten Schmerztherapie. Wir arbeiten u.a. zusammen mit dem SAPV-Dienst, den Hausärzten, die auch den Palliativausweis ausstellen und ehrenamtlichen Hospizhelfern.

    Zusammen mit Frau Hanna Hofmeister, seit November 2021 leitende Fachkraft für Palliativpflege und Beraterin zur Gesundheitlichen Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase (§ 132g Abs. 3 SGB V), unterstützen sie die Pflegemitarbeiter:innen sowie die Angehörigen in der Einrichtung.

    Die stete Weiterqualifizierung der Mitarbeiter*innen im Palliativbereich verweist auf die hohe Bedeutung der Pflege im Umgang mit sterbenden Menschen, einer Pflege, die auch immer gleichzeitig menschliches Miteinander sein soll.

  • Kontinuität der Versorgung

    Hier geht es nicht nur um physische Präsenz, sondern auch um die Möglichkeit der Helfenden, wirklich und ganz anwesend zu sein, damit niemand im Sterbeprozess allein muss. 

    Es bedeutet zudem, dass die Begleitung einer Familie nicht mit dem Tod eines Angehörigen beendet wird. Auch in der Zeit der Trauer stehen die Mitarbeiter*innen gerne zur Verfügung und sind bereit weiter in Kontakt zu bleiben.

    Eine solche Arbeit gibt den Menschen ein tiefes Gefühl für den Sinn ihres Tuns. Gerade angesichts des Todes wird es uns in besonderem Maße möglich, die Einmaligkeit und Kostbarkeit unserer irdischen Existenz wahrzunehmen. 

    Im März 2015 wurde deshalb der Hospizverein „Leben bis Zuletzt“ e.V., 1. Vorsitzende Frau Renate Nolde, gegründet. Gründungsmitglieder sind neben vielen Personen aus den Bereichen der Politik u.a. die evangelische Kirchengemeinden Essenberg-Hochheide und Homberg, das Gerion-Institut für Angewandte Gerontologie GmbH, das LIONS Hilfswerk  Duisburg-Rheinhausen e.V., das Altenzentrum Ruhrort vom evangelischen Christopheruswerk und natürlich das DRK Multikulturelle Seniorenzentrum „Haus am Sandberg“. 

    Mitte 2016 startete die erste Qualifikationsmaßnahme für ehrenamtliche Hospizhelfer*innen.

  • Sichtbare Zeichen

    Durch regelmäßig durchgeführte Qualitätszirkel und Schulungen wurden alle Mitarbeiter*innen der Einrichtung für das Thema sensibilisiert und ihnen bewusst gemacht, dass auch das Sterben ein Bestandteil des Lebens ist. Die Einrichtung wird nunmehr als ein Ort des Lebens und Sterbens wahrgenommen, es wird offen und vertrauensvoll miteinander umgegangen, was sich auch in dem persönlichen Verhältnis zu den Bewohner*innen und ihren Angehörigen widerspiegelt.

    Sichtbares Zeichen dieser gelebten Praxis im DRK-Multikulturellen Seniorenzentrum ist ein Gedenkort im Eingangsbereich. Sehr liebevoll von Mitarbeitenden gestaltet, wird mit einem Bild des Verstorbenen, und einer brennenden Kerze gedacht.

    Bemerkenswert und sicher einzigartig ist die gelungene Entwicklung einer kultursensiblen Erinnerungsfeier, die einmal jährlich im November stattfindet. Bei ihr wird gemeinsam der verstorbenen muslimischen und christlich geprägten Bewohner gedacht. Texte und Symbole wurden entwickelt, die Bewohner*innen, Angehörige und Mitarbeitende verschiedener Kulturen in einer Feier verbinden. Diese Feier ist ein Beispiel dafür, dass der Tod seinen Schrecken verliert, wenn ihm behutsam und mit durchdachter Ästhetik begegnet wird.

    Im Untergeschoss des Hauses haben die Mitarbeiter*Innen aus der Pflege zusammen mit den Mitarbeitenden der Haustechnik einen „Raum der Stille“ eingerichtet, in dem die Angehörigen die Möglichkeit haben, sich von ihren Verstorbenen zu verabschieden. Auch dieser Raum wurde mit sehr viel Fingerspitzengefühl gestaltet.

  • Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland

    Seit dem 19. Februar 2019 ist die DRK Nordrhein gGmbH als Teil des Duisburger Netzwerks Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeheimen Unterstützer.

    Nähere Informationen finden Sie unter: www.charta-zur-betreuung-sterbender.de